Allgemeine
Informationen

Was versteht man unter Hyperthermie?

Die Hyperthermie ist eine Methode zur Krebsbehandlung, bei der die Tumore einer erhöhten Körpertemperatur Temperatur von 40 bis 45 °C und ausgesetzt werden. Untersuchungen haben ergeben, dass hohe Temperaturen Krebszellen abtöten können, wobei das normale Gewebe meist nur minimal geschädigt wird. Erhöhte Temperaturen zerstören selektiv hypoxische Zellen mit einem niedrigen pH-Wert, Eigenschaften, die bei Tumorzellen, jedoch nicht bei normalen Zellen auftreten. Die Hyperthermie hemmt die zelleigenen Reparaturmechanismen, induziert Hitzeschockproteine, denaturiert Proteine, induziert die Apoptose und hemmt die Angiogenese.

Weitere Erklärungen:

Tumorhypoxie
ist der Zustand eines Sauerstoffentzuges bei Tumorzellen. Mit dem Wachsen der Tumorzellen übersteigen diese rapide die Kapazitäten der Blutversorgung. Dabei bilden sich Tumorareale, in denen die Sauerstoffkonzentration signifikant geringer ausfällt als in gesunden Zellen.
Hitzeschockproteine
sind eine Gruppe von Proteinen, die von Zellen als Reaktion auf Extrembedingungen produziert werden.
Apoptose
ist der Prozess eines programmierten Zelltods (PZT)
Angiogenese
ist ein physiologischer Prozess, bei dem neue Blutgefäße aus bereits bestehenden Gefäßen gebildet werden.

Was ist die therapeutische Hyperthermie?

Methoden der therapeutischen Hyperthermie kommen bei der Behandlung von Tumoren zum Einsatz, die sich in oder knapp unterhalb der Haut befinden. Externe Applikatoren werden um oder nah der entsprechenden Areale platziert. Sie geben Energie ab, die die Temperatur im Tumor erhöht.
Das System BSD-500 konnte in klinischen Studien bei der Behandlung von Rezidiven und fortgeschrittenen Melanomen, Plattenepithelkarzinomen, Basalzellkarzinomen, Sarkomen und Adenokarzinomen überzeugen.

Was ist eine interstitielle Hyperthermie?

Das System BSD-500 wird als Verfahren der therapeutischen Hyperthermie bei der Krebsbehandlung von Gewebetumoren eingesetzt. Die Sonden werden dabei über Katheter eingeführt, wie sie auch in der Brachytherapie angewendet werden. Über mehrere Antennen, die über die Katheter eingeführt werden, leitet das BSD-500 dem Körper des Patienten die notwendige Energie im Hochfrequenzbereich von 915 MHz zu und erzeugt damit die optimalen Wärmeregionen im Tumor. Notwendige Anpassungen können über Amplituden- und Phasenvariationen mehrerer Energiequellen erfolgen.

Was versteht man unter einer regionalen Tiefenhyperthermie?

Das BSD-2000-System erzeugt eine regionale Tiefenhyperthermie bei Gewebe-Tumoren durch den Einsatz von Hochfrequenz (HF)-Strahlung im Bereich 75 bis 120 MHz. Das BSD-2000-System führt dem Körper die Energie über Gruppenantennen zu, die den Patienten umgeben. Das System erzeugt optimale Wärmezonen, die auf die entsprechenden Tumorareale abgestimmt sind. Entsprechende Anpassungen können über Frequenz-, Amplituden- und Phasenverschiebungen der Energiequellen erreicht werden. Die Energie kann elektronisch auf das Tumorareal fokussiert werden; damit ist eine dynamische Steuerung der Wärmewirkung auf die Tumorareale möglich.

Wie funktioniert Hyperthermie in Kombination mit einer Strahlentherapie?

Die Hyperthermie erhöht die Wirksamkeit einer Strahlentherapie aufgrund eigenständiger zytotoxischer Wirkungen der Hyperthermie in Kombination mit ihrer strahlensensibilisierenden Wirkung. Die Hyperthermie erhöht die Durchblutung, was zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Gewebes und somit zu einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit führt. Die Hyperthermie wirkt auch auf die Reparaturmechanismen der von Strahlung geschädigten DNA. Die Hyperthermie schädigt hypoxische Zellen, die einen niedrigen pH-Wert aufweisen und sich in der S-Phase der Zellteilung befinden. All dies sind Bedingungen, die Zellen resistent gegenüber einer Strahlentherapie machen.

Wie funktion eine Hyperthermie in Kombination mit einer Chemotherapie?

Eine Hyperthermie in Kombination mit einer Chemotherapie erhöht die Medikamentenkonzentration in einem Tumor aufgrund einer verbesserten Durchblutung. Das erhöht die Wirksamkeit von Zytostatika. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Hyperthermie die Medikamententoxizität in Zellen erhöht, die gegen viele Medikamente resistent sind.

Warum wird die Hyperthermie immer häufiger bei der Behandlung von Rezidiven verwendet?

Es gibt eine zeitliche Limitierung bei der Strahlenexposition, der ein Patient ausgesetzt werden kann. Auf der Suche nach Alternativmethoden konnte in klinischen Studien nachgewiesen werden, dass Rezidive von Tumoren, die für Hyperthermie sensibilisiert waren, von Onkologen besser, weil mit geringerer Toxizität behandelt werden konnten.

Gibt es klinische Studien?

Gegenstand vieler klinischer Studien war die Hyperthermie in Kombination mit einer Strahlen- und/oder einer Chemotherapie. Dabei ging es um die Behandlung unterschiedlicher Krebsarten einschließlich Sarkomen, Melanomen, Krebserkrankungen des Kopfes und Halses, des Gehirns, der Lunge, der Speiseröhre, der Brust, der Harnblase, des Rektums, der Leber, des Blinddarms, des Gebärmutterhalses sowie der Bauchhöhle (Mesotheliomen). In vielen dieser Studien konnte eine signifikante Reduktion der Tumorgröße festgestellt werden, wenn eine Hyperthermie mit anderen Behandlungsmethoden kombiniert wurde.

Ist die Behandlung sicher?

Die Hyperthermie verursacht keine Schäden, ist nicht-toxisch und nicht-invasiv. Das normale Gewebe wird in der Regel nicht geschädigt, wenn die Temperatur bei einer Hyperthermie unter 44 °C gehalten wird. Allerdings können an verschiedenen Arealen, je nach den jeweiligen Gewebeeigenschaften, höhere Temperaturen entstehen. Dies kann zu Verbrennungen (9,9 %), Schmerzen (8,4 %), Geschwürbildung (3,6 %) und Infektionen (1,8 %) führen. Perfusionsverfahren wie die Hyperthermie können grundsätzlich zu Schwellungen, Blutgerinnsel, Blutungen und anderen Schäden an betroffenen Arealen führen; meist handelt es sich dabei aber um vorübergehende Nebenwirkungen. (National Institute of Health)

In Kombination mit einer Strahlentherapie handelt es sich um eine minimal-invasive Methode. In diesem Fall werden die HF-Antennen in bestehende Katheter eingesetzt, die zuvor während einer Strahlentherapie im Körper platziert wurden.

Eine Hyperthermie wird fast ausschließlich in Kombination mit anderen Methoden zur Krebsbehandlung wie der Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt. Die Hyperthermie kann Krebszellen gegen Bestrahlung sensibilisieren oder andere Krebszellen schädigen, die von der Strahlung nicht angegriffen werden konnten. Bei einer Kombination einer Hyperthermie mit einer Strahlentherapie sollten beide Methoden in einem Abstand von einer Stunde durchgeführt werden. Darüber hinaus verbessert die Hyperthermie die Wirkung bestimmter Krebsmedikamente.

Weitere Informationen


Bitte kontaktieren Sie uns
für weitere Informationen

Ich bin